Die Feinblättrige Miere (Minuartia hybrida), auch Zarte Miere oder Schmalblättrige Miere genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mieren (Minuartia) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Feinblättrige Miere wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 20 Zentimetern. Der Stängel ist von Grund an aufrecht und locker ästig verzweigt.

Die Laubblätter sind gegenständig und etwas abstehend am Stängel angeordnet. Die ziemlich steife Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 12 Millimetern pfriemlich-linealisch.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der gabelig-trugdoldige, verzweigte Blütenstand ist locker aufgebaut. Die Blütenstiele sind mit einer Länge von 5 bis 20 Millimeter doppelt bis fünfmal so lang wie der Kelch.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf grünen, kahlen oder kurz behaarten Kelchblätter sind bei einer Länge von 3 bis 5 Millimetern linealisch oder lanzettlich mit zugespitztem oberen End. Die fünf weißen Kronblätter sind etwa halb so lang wie die Kelchblätter und länglich-eiförmig.

Die Kapselfrucht ist gleich bis eineinhalbmal so lang wie der Kelch. Die Samen sind rotbraun.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46 oder 70.

Vorkommen

Das submediterrane Verbreitungsgebiet der Feinblättrigen Miere reicht von Europa und Nordafrika bis Westasien. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt im nordmediterranen Flaumeichenwaldgebiet. Fundortangaben gibt es für: Vereinigtes Königreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Frankreich inklusive Korsika, Portugal, Spanien inklusive der Balearen, Italien inklusive Sardinien sowie Sizilien, ehemalige Tschechoslowakei, Bulgarien, ehemaliges Jugoslawien, Rumänien, Albanien, Griechenland inklusive Kreta, Zypern, Algerien, Ägypten, Libyen, Marokko, Tunesien, Israel, Jordanien, Libanon, Syrien, Türkei, Iran, Irak, Armenien, Afghanistan, Pakistan, Aserbaidschan, Dagestan, Stawropol, Tadschikistan, östliches Usbekistan, Wolgograd, Ukraine und Krim. In Deutschland ist die Feinblättrige Miere meist selten; sie fehlt zum Beispiel im Norddeutschen Flachland.

In Mitteleuropa gedeiht die Feinblättrige Miere auf offenen, trocken-warmen und kalkhaltigen Lehm- oder Sandböden in lückigen Trockenrasen, auch auf Mauern, auf Bahnhöfen und auf Äckern. Sie ist dort eine Verbands-Kennart des Alysso-Sedion albi-Verbands bei den Felsgrusgesellschaften. Sie kommt besonders in den tieferen und wärmeren Lagen vor und steigt in den Alpen beispielsweise nur bis in Höhenlagen von 1650 Meter auf.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Temperaturzahl T = 4 (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).

Systematik und Verbreitung

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1778 unter dem Namen (Basionym) Arenaria hybrida durch Dominique Villars in Prospectus de l'Histoire des Plantes de Dauphiné., S. 48. Die Neukombination zu Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. wurde 1936 durch Boris Konstantinowitsch Schischkin in Botanicheskii institut, Izdatel'stvo Akademii Nauk SSSR, Moskau/Leningrad, Volume VI: Centrospermae., S. 488 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. sind: Minuartia tenuifolia (L.) Hiern, Minuartia tenuifolia subsp. hybrida Mattf., Sabulina hybrida Fourr.

Je nach Autor gibt es einige Unterarten (Auswahl):

  • Minuartia hybrida (Vill.) Schischk. subsp. hybrida
  • Minuartia hybrida subsp. turcica McNeill
  • Minuartia hybrida subsp. vaillantiana (Ser.) Friedrich (Syn.: Arenaria tenuifolia var. vaillantiana Ser.): Sie kommt in Spanien, in Deutschland und in der Türkei vor.

Quellen

Literatur

  • Geoffrey Halliday: Minuartia L. In: T. G. Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge / New York / Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X, S. 154 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  • Hans-Christian Friedrich: Minuartia hybrida. In: Karl Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete Auflage. Band III. Teil 2: Angiospermae: Dicotyledones 1 (Phytolaccaceae – Portulacaceae). Paul Parey, Berlin / Hamburg 1979, ISBN 3-489-60020-7, S. 795–796 (erschienen in Lieferungen 1959–1979). 

Einzelnachweise

Weblinks

  • Feinblättrige Miere. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  • Datenblatt bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol, 2009.
  • Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).

Miere poliflora 950 gr.

Sortimente de miere proprietăți și terapeutice Fagurele

Cateva sortimente de miere

Miere Polifloră Miere Pe Bune

Miere în 4 culori 1 kg Miere Marineac