Untereichenbach (fränkisch: Under-acheba bzw. Nider-acheba) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Untereichenbach liegt in der Gemarkung Eyb.

Geografie

Das Dorf liegt am Eichenbach und an einem namenlosen Bach, der dort als linker Zufluss in den Eichenbach mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Eyb (1,2 km südwestlich) bzw. zur Bismarck-Kaserne der US Army (0,7 km östlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt zur Bundesstraße 14 (1,5 km nördlich) zwischen Obereichenbach (0,7 km westlich) und Katterbach (1 km westlich), eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Kaltengreuth (1 km südlich).

Geschichte

Der Ort wurde 1317 als „Nidern Eichenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort die Baumgattung Eiche ist. Ursprünglich unterstand der Ort dem Ortsadel der Aycher.

Im Jahre 1460 überfielen Herzog Ludwig IX. von Bayern und dessen Verbündete den Ansbacher Markgrafen Albrecht Achilles. Dabei plünderten und zerstörten sie durch Feuer Eyb und die benachbarten Dörfer Alberndorf, Grüb, Hirschbronn, Katterbach, Obereichenbach, Pfaffengreuth und Untereichenbach.

Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurden für Untereichenbach neun Mannschaften verzeichnet. Zwei Anwesen (ein Hof, ein Gütlein) unterstanden dem Hofkastenamt Ansbach, fünf Anwesen dem Stiftsamt Ansbach und zwei Anwesen dem Bürgermeister und Rat zu Ansbach. Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Untereichenbach mit der Schockenmühle eine Realgemeinde bestehend aus zwölf Anwesen und einem Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Alle Anwesen hatten das Fürstentum Ansbach als Grundherrn (Hofkastenamt Ansbach: 2 Halbhöfe, 1 Köblergut, 1 Leerhaus; Stiftsamt Ansbach: 1 Hof, 2 Halbhöfe, 1 Gut, 1 Köblergut, 1 Mühle; Ansbacher Rat: 1 Hof, 1 Mühlgut). Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.

Mit dem Gemeindeedikt wurde Untereichenbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eyb und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eyb zugeordnet. Diese wurde am 1. Oktober 1970, also nach der Gebietsreform in Bayern, in die Stadt Ansbach eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Alban (Sachsen bei Ansbach) gepfarrt, seit 1808 ist die Pfarrei St. Lambertus (Eyb) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt.

Literatur

  • Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC 634417218. 
  • Johann Kaspar Bundschuh: Untereichenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 619 (Digitalisat). 
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 182–183. 
  • Georg Paul Hönn: Unter-Achenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 378 (Digitalisat). 
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8. 
  • Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 24 (Digitalisat). 

Weblinks

  • Untereichenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
  • Untereichenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
  • Untereichenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. März 2025.

Fußnoten


Unterreichenbach Ausflugstipps

Unterreichenbach Gemeindeportrait

OttSchwabach Unterreichenbach

Luftbild Untereichenbach Dorfkern am Feldrand in Untereichenbach im

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