The Acolyte, auch Star Wars: The Acolyte, ist eine US-amerikanische Fernsehserie von Leslye Headland, die innerhalb des Star-Wars-Universums von George Lucas spielt. Die Serie startete in den USA am 4. Juni 2024, in Deutschland am 5. Juni auf dem Streamingdienst Disney . Zeitlich ist die Serie ca. 100 Jahre vor Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (1999) angesiedelt.

Im Fokus stehen Amandla Stenberg in einer Doppelrolle als Mae Aniseya und der Akolythin Osha, Lee Jung-jae als Jedi-Meister Sol und Manny Jacinto als Qimir.

Im August 2024 wurde die Serie aufgrund schlechter Quoten nach der ersten Staffel abgesetzt.

Handlung

Im Mittelpunkt der Serie steht eine ehemalige Padawan, die mit ihrem Meister während der Ära der Hohen Republik eine Reihe Verbrechen untersucht, bei denen Jedi ermordet wurden. Die Mächte, mit denen sie dabei jedoch konfrontiert werden, erweisen sich als noch gewiefter und finsterer als zunächst angenommen.

Einordnung in das Star-Wars-Universum

Die Serie setzt zeitlich etwa 100 Jahre vor Die dunkle Bedrohung an, der ersten Episode der neun Star-Wars-Hauptfilme, und somit 132 Jahre vor der Handlung von Krieg der Sterne (1977). Die Folgen 3 und 7 sind Rückblicke auf 16 Jahre vor der Haupthandlung.

Besetzung und Synchronisation

In den Hauptrollen sind Amandla Stenberg in ihrer Doppelrolle als die Zwillingsschwestern Mae und Osha Aniseya sowie der Südkoreaner Lee Jung-jae als Jedi-Meister Sol zu sehen, der für seine Rolle Englisch lernen musste und einen Dialogcoach zur Seite gestellt bekam. Weitere Darsteller umfassen Manny Jacinto als Qimir, dem Sith-Schüler von Darth Plagueis, Jodie Turner-Smith als Mutter Aniseya, Charlie Barnett als Yord Fandar, sowie Joonas Suotamo, welcher in drei Episoden der neun Star-Wars-Hauptfilme und dem Ableger Solo: A Star Wars Story (2018) den Wookie Chewbacca verkörperte, als Kelnacca. Die aus zahlreichen Romanen und Comics der Hohen Republik bekannte Vernestra Rwoh feiert hier ihr Live-Action-Debüt, gespielt wird sie von Rebecca Henderson. Ebenso tritt der später in der Prequel-Trilogie präsente Jedi-Meister Ki-Adi-Mundi auf, wobei Derek Arnold hier die Rolle von Silas Carson übernahm.

Weitere bekannte Gesichter sind mitunter Dafne Keen, bekannt aus Logan – The Wolverine (2017), als Jecki Lon, Dean-Charles Chapman, welcher durch die HBO-Serie Game of Thrones bekannt wurde, als Torbin, sowie Carrie-Anne Moss, berühmt für ihre Rolle als Trinity in den Matrix-Filmen, als Jedi-Meisterin Indara, das erste Opfer des Jedi-Mörders.

Weitere Darsteller umfassen Margarita Levieva als Mutter Koril, Abigail Thorn als Ensign Eurus, Amy Tsang als Ensign Rane, Indra Ové als Meisterin Holden, Harry Trevaldwyn als Mog Adana und David Harewood als Senator Rayencourt. In kurzen Cameo-Auftritten sind zudem Jedi-Großmeister Yoda sowie Qimirs zweiter Meister, der bisher im Kanon nur erwähnte Sith-Lord Darth Plagueis zu sehen. Letzterer wird in der Serie allein durch CGI dargestellt

Die deutschsprachige Synchronfassung entsteht bei Interopa Film in Berlin nach den Dialogbüchern von Laura Johae und unter der Dialogregie von Robin Kahnmeyer. Die Rolle des Ki-Adi-Mundi wurde hier mit Uve Teschner neubesetzt.

Produktion

Hintergrund und Entwicklung

Bereits im April 2020 wurde bekannt, dass Leslye Headland eine Serie mit einer weiblichen Protagonistin im Fokus entwickeln soll; acht Monate später wurde mit The Acolyte der Titel enthüllt. Dieser bezieht sich auf den Orden der Sith, in welchem die Schüler diese Bezeichnung noch zu Beginn ihrer Ausbildung tragen.

Zum Autorenteam berief Headland nicht nur Kenner des Star-Wars-Universums, sondern auch Autoren, die noch Neulinge in diesem Bereich sind.

Als Inspiration für die Serie benannte sie neben den ursprünglichen Einflüssen wie Akira Kurosawa und Space Western auch Martial-Arts- sowie Wuxia-Filme, so unter anderem Das Schwert der gelben Tigerin (1966) und Ein Hauch von Zen (1971). Ebenso berichtete Headland, dass sie das Projekt stilistisch als eine Mischung aus Die Eiskönigin (2013) und den Kill-Bill-Filmen von Quentin Tarantino bezeichnen würde und dies auch in ihrem Pitch an das Studio als Orientierung angab. Weitere Inspiration bezog Headland vom Film Rashomon – Das Lustwäldchen (1950), in welchem Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. In The Acolyte zeigt sich dies durch die Geschehnisse auf Brendok, die in der dritten Episode durch die Augen der Protagonistin Osha beleuchtet wurden. Ebenso sind die für Star Wars berühmten Lichtschwert-Kämpfe in der Serie teilweise in Anlehnung an alte Samurai- und Wuxia-Filme wie z. B. Tiger and Dragon (2000) choreographiert worden.

Ähnlich zu den anderen Star-Wars-Serien stellt auch The Acolyte mehrere Bezüge und Verknüpfungen mit vorangegangenen Werken her, so der neun Hauptfilme sowie kanonischen Comics und der Animationsserie Star Wars: The Clone Wars (2008–2014, 2020) und bedient sich zusätzlich mehrerer Elemente aus dem sogenannten Legends-Bereich des Star-Wars-Universums, der zahlreiche Bücher, Comics und teils gänzlich verworfene Konzepte vor der Disney-Übernahme der Marke beinhaltet.

Dreharbeiten und Ausstattung

Die Dreharbeiten zu The Acolyte begannen am 30. Oktober 2022 in den Shinfield Studios in Großbritannien unter dem Arbeitstitel Paradox, die Kameraarbeit verantworteten Oscar-Preisträger James Friend sowie Chris Teague. Als Regisseure fungierten neben Headland selbst Kogonada, Alex Garcia Lopez und Hanelle M. Culpepper. Genutzt wird wie unter anderem die StageCraft-Technologie, welche schon in einigen Star-Wars-Medien zuvor zum Einsatz gekommen war, jedoch orientierte man sich eher an den Dreharbeiten zu Andor (seit 2022), und setzte primär auf echte Sets und Studiobauten. Laut Regisseurin Headland wurden in The Acolyte im Vergleich zu den anderen Star-Wars-Serien am meisten in realen praktischen Sets gedreht.

Aufnahmen vor Ort erfolgten ab Januar 2023 in Wales, darunter im Bannau-Brycheiniog-Nationalpark. Ab März 2023 wurde zudem auf Madeira gedreht, so in Caniçal und Ribeira da Janela. Am 6. Juni 2023 wurden die Dreharbeiten schließlich abgeschlossen.

Das Budget für die erste Staffel von The Acolyte betrug 180 Millionen US-Dollar. Einen Monat nach der Absetzung gab Disney jedoch zu Protokoll, dass die Serie während der Post-Produktion über das eigentliche Budget hinaus gegangen sei und stattdessen 230 Millionen US-Dollar kostete.

Musik

Die Musik zur Serie komponierte Michael Abels. Am 14. Juni 2024 erschien begleitend zur dritten Episode Schicksal die Single Power of Two von Victoria Monét, die das Lied in Kollaboration mit Abels produzierte; dieses wurde auch während des Abspanns der siebten Episode gespielt. Vereinzelt werden zusätzlich zu den neuen Musikthemen auch Motive aus den Star-Wars-Filmen von John Williams verwendet; so etwa das Musikthema von Kylo Ren aus der Sequel-Trilogie.

Marketing

Erstes Material zur Serie wurde im April 2023 auf der Star Wars Celebration in London vorgestellt, wobei neben Leslye Headland auch mehrere der Darsteller anwesend waren. Ein erster offizieller Trailer wurde am 19. März 2024 veröffentlicht.

Im Rahmen der Wiederveröffentlichung von Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (1999) in den Kinos zum 25. Jubiläum wurde eine kurze Vorschau auf die Serie gezeigt. Die Weltpremiere, auf der die ersten beiden Episoden gezeigt wurden, fand am 23. Mai 2024 im El Capitan Theatre in Los Angeles statt. Hauptdarsteller Lee Jung-jae besuchte im Juni 2024 zudem das Festival de Télévision de Monte-Carlo in Monte-Carlo.

Weiterführende Medien

Am 4. September 2024 erschien der One Shot mit dem Titel Star Wars: The Acolyte – Kelnacca von Cavan Scott; dieser dreht sich um die titelgebende Figur Kelnacca und die Zeit zwischen den übrigen Medien der Hohen Republik und überbrückt die Handlung von The Acolyte.

Ebenso sind weitere Werke mit Bezug zur Serie vorgesehen: Zum einen der Roman Star Wars: The Acolyte – Wayseeker mit Indara und Vernestra Rwoh im Mittelpunkt, ein Young-Adult-Roman mit Jecki Lon und Yord Fandar im Zentrum, sowie der Star Wars: The Acolyte Visual Guide von Pablo Hidalgo und The Art of Star Wars: The Acolyte (Season One) von Kristin Baver.

Rechtsklage

Im März 2023 verklagte die Produzentin Karyn McCarthy Lucasfilm wegen Vertragsbruch, zuvor war ihr eine Stelle bei The Acolyte sowie der von Apple TV produzierten Serie John Sugar (2024) angeboten worden. Sie warf dem Studio vor, nachdem sie sich für The Acolyte entschieden hatte und im April 2022 bereits einige Wochen am Projekt beteiligt gewesen war, den Vertrag beendet und ihr die Bezahlung verweigert zu haben; die Stelle bei John Sugar war indes nicht mehr verfügbar.

Episodenliste

Veröffentlichung

Die Erstausstrahlung der aus acht Episoden bestehenden Serie erfolgte ab dem 4. Juni 2024 auf Disney , wobei zum Start direkt zwei Episoden veröffentlicht wurden. In Deutschland erfolgte die Premiere einen Tag später am 5. Juni 2024, ebenfalls mit zwei Episoden; das Staffelfinale wurde am 17. Juli 2024 veröffentlicht.

Rezeption

Abrufzahlen

Nach Angabe Disneys erreichte die Serie am Starttag 4,8 Millionen Zuschauer und wurde damit zum größten Serienstart des Jahres 2024. In den ersten fünf Tagen erreichte die Serie 11,1 Millionen Zuschauer und behielt diesen Status bei. Im Vergleich zur zuletzt davor veröffentlichten Serie Ahsoka (seit 2023), die im gleichen Zeitraum 14 Millionen Zuschauer erreichte, lag The Acolyte leicht dahinter. In einem Artikel von Screen Rant wurde Anfang Juli 2024 nach dem Erscheinen der fünften Episode der Serie bekannt gegeben, dass The Acolyte neben Obi-Wan Kenobi (2022) im Hinblick auf Abrufzahlen die am zweit erfolgreichste Star-Wars-Serie auf Disney ist.

In den Messungen des Marktforschungsunternehmens Nielsen Media Research landete die Serie mit den ersten beiden veröffentlichten Episoden auf dem siebten Platz der wöchentlichen Liste der Serien Originals im Streamingbereich. Mit 488 Millionen gestreamten Minuten lag sie unter den Serienpremieren von Star Wars: Andor (624 Millionen Minuten), Ahsoka (829 Millionen Minuten) sowie der dritten Staffel von The Mandalorian (823 Millionen Minuten). Mit der dritten Episode und 370 Millionen gestreamten Minuten erreichte The Acolyte den sechsten Platz, verschwand jedoch eine Woche später mit der vierten Episode gänzlich aus der Liste. Mit 335 Millionen gestreamten Minuten der achten und letzten Episode kehrte die Serie in die Liste zurück, die zudem als Staffelfinale von allen Live-Action Serien die schwächsten Zahlen einfuhr. Seitens Whip Media wurde berichtet, dass die Serie in ihrer ersten Woche laut ihren Daten die am meisten gestreamte Original Serie war und in der Folgewoche von Bridgerton (seit 2020) sowie The Boys (seit 2019) auf den dritten Platz verdrängt wurde; in den weiteren Wochen blieb sie jedoch konstant auf dem zweiten Platz hinter The Boys.

Auch JustWatch ermittelte The Acolyte in der ersten Woche als am meisten gestreamte Original Serie; mit der fünften Episode erreichte sie den siebten Platz, mit der achten Episode den fünften Platz.

Kritiken

Bei Rotten Tomatoes konnte The Acolyte 78 % der 246 gelisteten Kritiker überzeugen und bekam dabei eine durchschnittliche Bewertung von 7,05 von 10 möglichen Punkten. Vermehrte Kritik erfuhren die hölzernen Dialoge, eine inkonsistente Handlung und dünn gezeichneten Figuren.

Mit der Absetzung der Serie im August 2024 blickten mehrere Online-Publikationen auf mehrere Aspekte und die unterschiedliche Rezeption seitens Kritiker und Publikum zurück; hervorgehoben wurde dabei die Figur Jacintos und das Interesse mancher Fans, die sich folgend auf die Entwicklungen im Finale auf eine weitere Staffel freuten.

Publikum

Bereits während der Produktion und der Marketingkampagne kam es zu Kritik unterschiedlicher Aspekte, so unter anderem die Logikfehler in der Geschichte, der mangelnde Respekt gegenüber der Lehre (englisch „Lore“) des Star-Wars-Kanons, die Fehlbesetzung der sich selbst als nichtbinär bezeichnenden Schauspielerin Amandla Stenberg und des mehrheitlich divers besetzte Ensemble, sowie der Einfluss von links-liberalen sozialpolitischen Themen in der Serie. Bemerkt wurde dabei, dass The Acolyte die niedrigsten Zustimmungswerte seit dem Fernsehfilm The Star Wars Holiday Special (1978) erreicht habe. Inhaltlich kritisiert wurde mehrfach das Erschaffen der Zwillingsschwestern durch die Macht und das zunehmend negativere Bild der Jedi; von anderer Seite wurde jedoch argumentiert, dass dies ein fortführender Trend in den neuesten Projekten sei.

Bei den Publikumsbewertungen auf Rotten Tomatoes erreichte die Serie bis Anfang Juli 2024 nur 14 % Zustimmung bei einer durchschnittlichen Bewertung von 1,3 von 5 möglichen Punkten. Dies wurde vielfach einer Review-Bombing-Kampagne zugeschrieben, unter anderem weil viele Beiträge als KI-generiert erschienen oder von neuen Accounts stammten. Mehr als 10.000 Publikumsbewertungen wurden innerhalb von 3 Wochen auf Rotten Tomatoes hinzugefügt, dies waren mehr als doppelt so viele wie die Gesamtzahl an Bewertungen älterer Star-Wars-Projekte, die teilweise schon seit Jahren bewertet werden konnten. Auch ähnlich klingende Projekte wurden zum Ziel der Kampagne, darunter ein 2022 entstandener Star Wars Fan-Film mit dem Titel The Acolyte, oder der 2008 veröffentlichte Film Acolytes, der mit Star Wars nicht in Beziehung steht. Der Auftritt der etablierten Figur Ki-Adi-Mundi führte zu Beschwerden aus dem Publikum, da die Figur ein späteres Geburtsdatum habe und somit noch gar nicht existieren dürfe. Tatsächlich entsprach dies jedoch dem Legends-Bereich, während die Figur im Kanon bisher kein Datum erhielt. Autoren der Wiki-Website Wookieepedia, welche den Eintrag an The Acolyte anpassten, sahen sich infolgedessen mit Morddrohungen und Internet-Trollen konfrontiert.

Nach der Veröffentlichung der achten Episode machte sich eine Online-Kampagne für eine Verlängerung der Serie stark, indem der Hashtag #RenewTheAcolyte ins Spiel gebracht wurde und man mehrere Posts in den Sozialen Medien mit positiven Aspekten der Serie verbreitete.

Auszeichnungen

Hollywood Music In Media Awards (HMMA)

  • Nominierung: Single zur Serie Power of Two von Victoria Monét als Best Original Song

Family Film and TV Awards

  • Nominierung: Amandla Stenberg als Outstanding Actor in a TV Series

Music Sound Awards, International

  • Nominierung: David James Rosen und Brian Murphy als Best Original Composition in a Television Trailer

Weblinks

  • The Acolyte bei IMDb
  • The Acolyte bei Fernsehserien.de
  • The Acolyte in der Deutschen Synchronkartei

Einzelnachweise


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Acolyte PCGame Hunters

Acolyte on Steam

Acolyte (PC) im Test Mit Ana für Gerechtigkeit Gamer's Palace

The Acolyte ist vorbei und ihr werdet euch darüber einfach nicht einig